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Die letzten Tage waren so ereignisreich, dass ich gar nicht dazu gekommen bin zu schreiben.

An Tag 4 stand erstmal der Welcome-Day auf der Uni an. Hier wurden alle Austausch-Studenten durch den Campus geführt und uns wurde alles mögliche zur Uni erzählt. Der erste Eindruck war ein guter und es war auch angenehm, dass wir Gruppen zugeteilt wurden und so ein paar Leute kennen gelernt haben. Der Anteil an Deutschen ist sehr hoch und so kann man sich immer wieder eine Auszeit vom Englisch reden nehmen. Der Tag ist dann auch schnell vergangen. Die anderen haben sich dann auch noch zum Abendessen getroffen, aber ich wollte lieber ein bisschen meine Ruhe haben und die Eindrücke wirken lassen.

Tag 5 war von einer abenteuerlichen Heimreise mit Rusty geprägt. Das Wetter war super angesagt also wollte ich es versuchen. Am Weg zur Straßenbahn hat es dann zu regnen angefangen und ich hatte Sorge, dass es wieder nichts wird. Doch zuerst musste ich Rusty erstmal wiederfinden. Das hat dann sogar erstaunlich gut geklappt, dank einer guten Eselsbrücke. (wie Lindgren nur mit u)


Rusty bereit zur Abfahrt
Rusty bereit zur Abfahrt


Der Regen war so nett sich an die Vorhersage zu halten und sich zumindest ein bisschen zu verziehen. Ich hab mich also auf den Weg nach Hause gemacht. Unterwegs hat Rusty dann seinen Character gezeigt. Er hat ein paar Wehwechen, aber das ist bei dem Preis absolut verkraftbar. Der Sattel gehört dringend festgeschraubt, weil momentan bewegt er sich ständig selbstständig in eine ausgesprochen unkomfortable Position. Außerdem sind die vorderen Bremsbacken abgefahren und gehören ersetzt, denn momentan leidet die Felge unter zu starkem Bremsen. Ich fuhr also möglichst nicht zu plötzlich und stark bremsend halb im stehend und halb recht ungemütlich nach Hause, aber ich habs tatsächlich geschafft :-) Der liebe Rusty steht aber immer noch in der Nähe vom Hostel, weil es die letzten Tage zu viel geschneit hat. Ganz nach Hause hat er es also immer noch nicht geschafft. Mal wieder hoffe ich, dass er noch da ist, denn er ist jetzt schon eine Woche allein.

Tag 6 hat mich quer durch Göteborg geführt, denn die Organisation für internationale Studenten an der Uni hat ein Straßenbahnrennen organisiert.


Die Viking
Die Viking



Sport im Einkaufszentrum
Sport im Einkaufszentrum


Das war wirklich lustig. Mal wieder hat sich gezeigt, dass mir solche Rennen am meisten Spaß machen, wenn ich sie ernst nehme ;-) Ich hab bei dieser Gelegenheit sehr viel von Göteborg gesehen und wir haben die größte in Göteborg erhältliche Zimtschnecke gegessen.

Tag 7 war mein erster Uni-Tag und ich war wirklich aufgeregt. Den Hörsaal hab ich gut gefunden, da wir auf unserem Rundgang am Freitag schon vorbei gegangen sind.


 Hörsaal
Hörsaal


An dieser Stelle möchte ich ein bisschen mehr über mein Semester und das System an der Uni erklären. Hier sind die Semester in zwei Hälften mit je 8 Wochen Lernzeit geteilt, am Ende jeder Häflte ist eine Prüfungswoche. In jeder Hälfte absolviert man zwei Blöcke mit jeweils 7,5 ECTS. Das heißt die Fächer sind sehr intensiv.
In meiner ersten Häflte habe ich die Fächer Production ergonomics & work design und Heating, ventilation and air conditioning systems engineering gewählt.
Ersteres beschäftigt sich mit Arbeitsbedingungen und wie man einen Arbeitsplatz möglichst so gestaltet, dass er für den Arbeitnehmer angenehm und gesund ist. In diesem Fach gibt es keine große Abschlussprüfung, sondern viele Hausübungen und ein Gruppenprojekt. Bei diesem Gruppenprojekt müssen wir einen Montageprozess neu konzipieren. Durch diese Überarbeitung soll der Prozess beschleunigt, verbilligt und für die Arbeiter sicherer werden. Die Gruppen wurden zufällig verteilt und ich habs wirklich sehr gut erwischt! Ich bin ausgesprochen zufrieden mit meiner Gruppe :-) Wir sind vier Mädels und alle sehr motiviert. Ich hoffe sehr, dass ich mich mit meinem Vorwissen aus der HTL gut einbringen kann, weil ich die einzige mit praktischer Erfahrung bin. So bin ich hoffentlich nicht nur ein Klotz am Bein für die Schwedinnen ;-)
Das zweite Fach beschäftigt sich grob gesagt mit dem Innenraumklima. In diesem Fach wird es auch ein Projekt geben und eine große Abschlussprüfung. Aber da weiß ich eigentlich nicht so genau was auf mich zukommt.

Tag 7 war auch der Tag meinen Umzugs. Meine Schlüssel hatte ich schon vor der Vorlesung um 7 in der Früh geholt und jetzt nach der ersten Vorlesung war es endlich an der Zeit umzuziehen. Ich hatte so viel Krempel, dass ich zweimal fahren musste. Glücklicherweise war das Hostel nur zwei Stationen weg. Nachdem ich die erste Fuhre in meinem Zimmer hatte habe ich in einem Schreckmoment festgestellt, warum das Bett so leer ausschaut. Ich war davon ausgegangen, dass Decke und Polster da sein würden und nur das Bettzeug nicht. Doch leider hatte ich mich verschaut. Das hieß ich musste an diesem Tag noch zum Ikea, sonst konnte ich nicht umziehen. Ich hab also leicht verzweifelt (weil schon ziemlich hungrig) die zweite Ladung aus dem Hostel geholt. Im Hostel hab ich noch eine lange Pause gemacht mit einem Motivationstelefonat mit der Merc. Das hat sich als perfektes Timing herausgestellt, denn wie ich wieder beim Studentenheim war, ist gerade ein Mädchen heraus gekommen, das ich vom Welcome-Day kannte. Wir hatten uns am Freitag auf Anhieb gut verstanden. Sie wohnt im Stock über mir und hat erzählt, dass sie in 1 1/2 h zum Ikea will. Perfekt! Wir sind also noch mit einem weiteren Erasmus-Studenten, der zwei Türen neben mir wohnt zum Ikea gefahren und ich hab allerlei Zeug gekauft. Damit war mein Tag gerettet und ich konnte endlich ankommen.

Den Rest der Woche war ich ordentlich damit beschäftigt auf die Uni zu gehen, zu kochen, zu waschen, einzukaufen usw.

Samstag hab ich dann den ganzen Tag mit Hausaufgaben verbracht. Sonntag Vormittag auch noch, aber dann war ich endlich fertig! Nachdem Samstag den ganzen Tag Schneesturm war, war am Sonntag alles schön verschneit. Es war herrlicher Sonnenschein und so hab ich die Zeit genutzt und bin ein bisschen spazieren gegangen. Von meinem Zimmer aus schaue ich auf einen Hügel auf dem Bänke stehen und zu denen wollte ich hin. Vorher habe ich mir noch in der Bäckerei, die gleich unter dem Studentenheim ist ein Karamelltörtchen gekauft. Ich bin also mit meinem Sackerl den Hügel hinauf geschlendert, vorbei an rodelnden Kindern und habe mich an der Sonne erfreut. Oben habe ich dann Rast gemacht und mein Törtchen verzehrt. Der Hügel bietet einen wunderschönen Blick. Man sieht sogar bis zum Hafen! Das große Gebäude ist mein Studentenheim.


 In der Früh noch nebelig
In der Früh noch nebelig


 Sitzgelegenheiten
Sitzgelgenheiten


Karamelltörtchen, mjam!
Karamelltörtchen, mjam!


 So ein schöner Sonntag
So ein schöner Sonntag


Ich werde versuchen bald wieder von mir hören zu lassen.

Grüße nach Wien

flo
Direktlink  Kommentare: 1 geschrieben von flo am Sonntag, 25.01.2015, 19:34
Eingeordnet unter: Erasmus, Göteborg, Schweden, Skandinavien

Kommentar(e):
Raphaela hat am Mittwoch, 28.01.2015 um 14:40 geschrieben:
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der hörsaal sieht aus wie bei uns... :-P

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